Trödelmarkt:
Unser Keller ist voll mit gesammeltem und von uns so genanntem „Edeltrödel“.
Bei Haushaltsauflösungen oder durch Spenden bekommen wir häufig wertvolle und edle Dinge, die man in einem Haushalt, in dem Not herrscht, nicht unbedingt braucht. Diesen „Edeltrödel“ – wie Bleikristallvasen, Weingläser, ein chinesisches Teeservice, selbstgemalte Bilder, wertvolle Garderobe, Schmuck, edle Handtaschen – verkaufen wir.
Der Lüdenscheider Trödelmarkt …
der jeweils am zweiten Sonntag im Monat September stattfindet, im Anschluss an das Stadtfest, ist der größte des Sauerlandes. Einen guten Platz zu finden, erfordert schon viel Routine. Am Samstagabend haben wir mit Hilfe von Conny Sommer und ihrem Sohn Ciaran den Anhänger von Franz gut gepackt, klugerweise diesmal nicht so viel wie beim letzten Mal, wo wir am Ende gar nicht alles auspacken konnten. Wir haben uns bei Veronika Frigger wie üblich noch drei Tische ausgeliehen und waren so gut vorbereitet. Natürlich waren wir angemeldet, mit vier Metern.
Voller Einsatz für einen guten Platz …
Zum Platz finden braucht man zwei bis drei Leute. Deswegen kam Ciaran schon am Samstagabend mit uns nach Lüdenscheid, übernachtete bei uns und half uns am anderen Morgen. 4.30 Uhr aufstehen, 5.30 Uhr losfahren. Während Franz mit Auto und Anhänger auf Einlass wartete, gingen Ciaran und ich los, suchten einen Platz, den wir mit Stühlen kennzeichneten und den Ciaran bewachte, während ich den Stand anmeldete.
Als ich zurückkam, hatten Franz und Ciaran schon fast den ganzen Hänger ausgeladen. Franz musste schnell wieder mit dem Gefährt das Gelände verlassen, so dass Ciaran und ich den Stand allein aufbauten. Wir hatten Platz und bauten großzügig um eine Ecke herum. Veronika und Conny kamen um 7.30 Uhr dazu. Zuerst kamen die Händler, die guckten, ob sie etwas günstig ergattern könnten. Dann andere Trödler, die sich vergewissern wollten, wer was für Preise hat, und dann die normalen Leute. Ich habe dann morgens um 10 Uhr immer das Gefühl, es sei schon Mittag.
Nette Leute, es wurde gehandelt, gelacht und viel verkauft.
Am Nachmittag kamen die Veranstalter des Trödelmarktes, um die Standgebühren zu kassieren. Statt vier Meter hatten wir mindestens sechs Meter belegt. Ich sagte dies auch und meinte, dass wir das wüssten und bezahlen würden, aber es sei für den Verein Raphael und wir würden uns freuen, wenn wir nur vier Meter bezahlen brauchten. Und so war es dann auch. Vier Meter a 9 Euro, und die beiden Marktleiter bekamen Prospekte mit, die wir aufgestellt hatten.
„Es ist doch für einen guten Zweck.“
Wenn jemand zu sehr runterhandeln wollte, sagten wir gelegentlich: „Es ist doch für einen guten Zweck.“ Dann bekamen wir meist unseren Preis, und häufig ergab sich ein gutes Gespräch mit Interessierten über den Verein. Um 18 Uhr war Schluss, und wir packten einiges weniger ein, als wir ausgepackt hatten.
Ulrike Giernalczyk