Der Junge mit dem Engelsblick
Beitrag in der Lokalzeit Dortmund vom 21. Februar 2019
ist heute 55 Jahre alt und konnte das Foto, welches Sie vorne sehen, in seine jetzige Welt hinüber retten. Das Foto entstand in einer aufwendigen Prozedur um „die Ware Kind“ besser in Pädophilenkreisen anbieten zu können.
Frank, der als Kind über viele Jahre für sexuelle Missbrauchszwecke durch seinen Vater verkauft wurde.
Er hat dieses Martyrium überlebt, hat es geschafft trotz vieler Narben heute ein einigermaßen zufriedenstellendes Leben zu führen und ist in der Lage in dieser Veranstaltung darüber zu sprechen.
Eigentlich ist es eine Lesung der Texte, die er niederlegen konnte.
Ein Teil der Texte wurde schon einmal hier an der VHS am 01.06.2018 vorgetragen, ein anderer Teil wurde verändert, und ein weiterer Teil neu geschrieben. Das Schreiben hat auf Frank befreiende Wirkung und ist ein therapeutischer Prozess, der noch immer nicht abgeschlossen ist.
Schmerzhafte Erinnerungen
So gab es zum Beispiel nach dem 1. Vortrag neue und häufig mit Schmerzen verbundene Erinnerungen, die Szenen klarer werden ließen, wo er Zusammenhänge deutlicher erkannte und die letztendlich zu seiner Heilung beitragen.
Die Aufführung besteht aus folgenen Elementen:
- Das Vorwort gesprochen von Peter Riecke.
- Der Betroffene trägt – in meist sarkastischer Form – vor, was er erleiden musste, welche Perversionen die Missbraucher hatten, welche Rolle dabei seine Eltern spielten und welche Spätfolgen er ertragen musste.
- Die Diplom-Psychologin Ulrike Giernalczyk gibt den sachlichen Rahmen und die fachliche Aufklärung von Phänomenen, die mit dem Kindesmissbrauch verbunden sind.
- Volker Kreft und Franz Winkelmann versuchen mit passender Musik der Thematik die Schwere zu nehmen.
- Sprecherinnen: Conny Sommer & Isolde Hanke